Hodenverlagerung (Orchidopexie) zur Behebung von Kryptorchismus beim Junghund – häufig gestellte Fragen (FAQ)
Frage: Warum wird der Hoden bei unvollständigem Hodenabstieg (= Kryptorchismus) nicht generell entfernt (= kastriert), sondern in den Hodensack verlegt?
Dr. Jähnig: Die Kastration ist das gängige Verfahren bei Kryptorchismus, um eine tumoröse Entartung des Hodens zu verhindern. Damit ist gleichzeitig gesichert, dass ein Rüde diese Erbkrankheit nicht an seine Nachkommen weiter geben kann.
Medizinisch dient die chirurgische Verlagerung des unvollständig abgestiegenen Hodens vom Abdomen (= Bauchraum) oder der Leiste in den Hodensack zur Wiederherstellung der gesunden, anatomisch-physiologischen Verhältnisse. Der Rüde erhält seine vollständige hormonelle Gesundheit zurück, eine tumoröse Entartung wird verhindert. Natürlich sollte ein operierter Rüde nicht zur Zucht verwendet werden.
Frage: Welcher Zeitpunkt für die Operation ist der Beste?
Hodenverlagerung (Kryptorchismus)
Hodenverlagerung in den Hodensack (Orchidopexie) bei kryptorchiden Hoden – eine Spezialisierung unserer Praxis
Der unvollständige Hodenabstieg (Kryptochismus) kommt als Folge eines rezessiven Erbganges bei Rüdenwelpen immer wieder vor. Beim gesunden Rüden steigt der Hoden in der Embryonalentwicklung beidseitig von seiner Ausgangslage, hinter der jeweiligen Niere, über den Leistenkanal und Leistenspalt bis in den Hodensack, den er rassespezifisch zwischen der sechsten und achten Lebenswoche erreicht haben wird. Dieser Vorgang ist abhängig von der Ernährung und steht unter hormonellen und genetischen Einflüssen.