Patellaluxation beim Hund – Warum lieber operieren?

Patellaluxation beim Hund – Warum lieber operieren?

Patellaluxation beim Hund – Warum lieber operieren?

Bei der Patellaluxation des Hundes kommt es zu einer Ausrenkung der Kniescheibe (Patella) aus der Führung der Rollkämme des Oberschenkels (Femur) nach innen (medial) oder – seltener-  nach außen (lateral).

Die Erkrankung tritt manchmal schon in den ersten Monaten, häufig erst nach mehreren Jahren auf. Die Hunde halten zunächst nur ab und zu das betroffene Hinterbein hoch und schütteln, wobei die Kniescheibe wieder in die Führung zurückschnappt. Dieses Verhalten wird von den Besitzern meist nicht als schwerwiegende Störung des Gelenks erkannt. Erst bei der speziellen Lahmheitsuntersuchung des Tierarztes wird die Ursache aufgedeckt. Das Gelenk kann u.U. über Monate mit wenigen Einschränkungen „funktionieren“, es kommt aber auch zu einer schnellen Verschlechterung des Gangbildes mit Schonhaltung der Gliedmaße und Muskeldegeneration.

Durch eine chirurgische Vertiefung der Furche zwischen den Rollkämmen (Trochleavertiefung) bei gleichzeitiger Raffung des Gelenkes erreichen wir eine sichere Führung der Kniescheibe ohne weitere Luxationen. Diese Operation (Keilosteotomie unter Schonung des Gelenkknorpels) führen wir seit vielen Jahren erfolgreich durch, ohne dass schwerwiegende Probleme auftreten. Die Gefahr einer Reluxation (Wiederauftretens) der Luxation ist bei guter Schonung des Hundes gering (Leinenzwang, Springen verhindern, keine Treppen). Infektionen des operierten Gelenkes können vor allem durch ausgiebiges Lecken verursacht werden (10 Tage Antibiose mit Tabletten, Lecken wirksam verhindern!)

Da die Erblichkeit hoch ist, sollten Hunde mit Patellaluxation nicht zur Zucht eingesetzt werden, selbst wenn sie  –  operiert oder unoperiert – nicht stark unter der Krankheit leiden.

Leipzig, 29.03.2012                 Dr. Volker Jähnig

 

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